Edit:
Ich weiß nicht wie der HSV das wieder angestellt hat, aber der Verein hat den
direkten Abstieg in die 2.Liga ein weiteres Mal verhindert und kämpft erneut in
der Relegation um den Verbleib in der 1.Liga. Im Moment weiß ich allerdings
nicht, ob ich mich darüber freuen soll oder was ich empfinden soll.
Ich
muss gestehen, dass ich den nachfolgenden Post bereits am Freitag – also vor
dem 34.Spieltag verfasst habe. Aus Wut über das schlechte Spiel gegen den VfB
Stuttgart und aus Verzweiflung über einen drohenden direkten Abstieg. Obwohl
der HSV nicht abgestiegen ist, habe ich mich dazu entschieden den Eintrag trotzdem zu veröffentlichen - auch wenn er nicht den aktuellen Tatsachen entspricht - und nicht erst nach der Relegation und der endgültigen Entscheidung
im Abstiegskampf.
Jetzt
bin ich erst einmal gespannt gegen welches Team es in der Relegation geht –
aktuell ist der Karlsruher SC auf dem dritten Platz der 2.Liga – und wie die
Mannschaft auftreten wird. Ich werde euch auf dem Laufenden halten!
Wenn ihr diesen Eintrag
lesen werdet, wird die Stadionuhr des HSV stehen geblieben sein und der
Bundesliga-Dino den Weg in die 2.Liga antreten. Obwohl ich in den letzten
Monaten genug Zeit hatte mich mit dem Abstieg des HSV „anzufreunden“, konnte
und wollte ich es erst glauben, wenn es endgültig besiegelt ist. Das ist nun
der Fall und auch wenn ich diesen Tag vor meinem inneren Auge mehrmals
abgespielt habe, bin ich jetzt sowohl wütend als auch enttäuscht.
Wütend, weil der endgültige
Knackpunkt am vergangenen Wochenende beim Spiel gegen den VfB Stuttgart stattgefunden
hat. Vor dem Spiel war ich mir sicher, dass die Mannschaft es begriffen hat,
dass alle bis zum Ende kämpfen werden, den Ernst der Lage verstanden haben!
Aber weit gefehlt! Nachdem der HSV relativ früh in Führung gegangen ist, haben
alle Spieler – bis auf Rene Adler, der für mich den letzten Funken Kampfgeist
verkörpert hat – das Fußballspielen eingestellt. Warum denn auch weiter
kämpfen, wenn man doch 1:0 führt. Hallo? Eine Führung kommt bei dieser
Mannschaft so selten vor wie ein Schaltjahr.
Der Gipfel des Eisbergs war
dann, als sich der angebliche Kapitän Rafael van der Vaart, der seit Monaten
mit schlechten Leistungen glänzt, in der Nachspielzeit vom Platz stellen lässt
und im letzten Spiel gegen den FC Schalke 04 fehlen wird. Heißt es nicht so
schön: Der Kapitän verlässt als letztes das sinkende Schiff? Ja? Dann ist das
Schiff nicht am 34. Spieltag endgültig gesunken, sondern schon einen Spieltag
zuvor und damit auch meine Hoffnung auf eine mögliche Rettung.
Nachdem Spiel wusste ich,
dass es besser für den Verein und auch die Fans ist, wenn es jetzt endlich ein
Ende hat und der HSV den Weg in die 2.Liga antritt. Natürlich ist es traurig,
aber es ist nicht so als hätten sowohl die Mannschaft als auch die
Verantwortlichen nicht bereits letzte Saison, mit der Relegation und dem
Verbleib in der 1.Liga, eine zweite Chance bekommen. Aber irgendwann ist das
Fass einfach übergelaufen und dem Elend muss endlich ein Ende gesetzt werden!
Selbstverständlich werden
sich jetzt einige von euch denken – vor allem diejenigen unter euch, die sich
genauso wie ich für Fußball interessieren – dass ich nicht so negativ über den
HSV sprechen sollte, weil ich doch eigentlich als Fan die Mannschaft
unterstützen sollte. Aber wie soll man eine Mannschaft unterstützen, wenn
Spieltag für Spieltag elf Männer auf dem Platz stehen und keine Einheit bilden,
sondern augenscheinlich jeder seinen eigenen Kampf austrägt. So war es diese
Saison und auch letzte Saison. Natürlich hat der HSV große Namen in seinen
Reihen und wollte sich beispielsweise mit Behrami und Holtby für die Saison
verstärken, damit der Verein nicht erneut in eine solch bedrohliche Lage gerät
wie das Jahr zuvor. Aber man kann nicht einfach Spieler kaufen, die in ihren
ehemaligen Vereinen gut gespielt haben und davon ausgehen, dass ein wahrloses
Zusammenwürfeln von Spielern den erhofften Erfolg bringt.
Ich stelle mir in letzter
Zeit immer vor, was sich wohl Uwe Seeler denken mag. Der Mann, der dem HSV auch
im hohen Alter noch treu geblieben ist und es auch als Spieler bereits knapp 20
Jahre gewesen ist. Was mag in diesem Mann jetzt vorgehen? Ist er auch
erleichtert, dass der Kampf nun ein Ende hat und ein Neubeginn in Aussicht ist?
Oder verspürt er Wut? Wut darüber, dass alles schiefgelaufen ist, was hätte
schieflaufen können? Dass die Spieler nicht zu einem echten Team
zusammengewachsen sind! Dass der Trainer zu oft gewechselt wurde, so dass sich
keine Konstanz entwickeln konnte! Dass die Verantwortlichen ihre eigenen
Machtkämpfe auf Kosten des Vereins ausgetragen haben!
Über all diese Fragen kann
man nur Spekulationen anstellen, aber es bringt jetzt auch nichts mehr
zurückzuschauen. Die Uhr ist stehengeblieben und damit eine Ära nach mehr als
50 Jahren beendet worden. Es hilft nur noch nach vorne zuschauen, Gras über das
Ganze wachsen zu lassen und im zweiten Anlauf endlich aus den Fehlern der
Vergangenheit zu lernen!
Nur
der HSV!
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